Stadtsportverband Paderborn: Unterstützung für die Caritas Wohn- und Werkstätten im Erzbistum Paderborn

Meine Zeit während des FSJ beim Stadtsportverband Paderborn

 

Am 01.09.2020 begann mein FSJ beim Stadtsportverband Paderborn. Zu meinen Aufgaben sollte neben der Organisation von Sportfesten, wie dem Integrativen Sportfest, auch die Unterstützung von Sportgruppen für Menschen mit Behinderung zählen. Auch das Begleiten der Sportler auf sportliche Wettkämpfe, zum Beispiel den Special Olympics, war angedacht.

 

 

Aufgrund der Corona-Pandemie fielen die Wettspiele sowie die Sportfeste leider aus. Auch Kontaktsport war nicht mehr erlaubt. Die meisten Sportgruppen fanden deshalb draußen und mit Abstand statt. Dabei unterstützte ich die Übungsleiter bei der Planung und Durchführung der Sportangebote. Meine Vorgängerin Julia Klerks unterstützte mich. Sie half mir, mich in den Gruppen zurechtzufinden und einzuarbeiten.

Außerdem führte ich sportliche Pop-Up-Projekte in der Paderborner Innenstadt durch. Zum Beispiel habe ich Kindern das Jonglieren beigebracht. Ziel der Pop-Up-Projekte war es, insbesondere Kinder zu mehr Bewegung zu motivieren.

 

Im Herbst verschärfte sich die Corona-Situation noch einmal. Der zweite Lockdown stand vor der Tür, weshalb die Sportangebote leider nicht mehr stattfinden konnten.

Die Caritas Werkstatt am Merschweg und die dort beschäftigten Sportler kannte ich schon durch die Sportgruppen gut. Daher hat es mich umso mehr gefreut, dass ich mich dort mit Begleit- und Sportangeboten für eine mir zugeteilte Gruppe einbringen konnte.

Nachdem mir das Sicherheitskonzept der Caritas Werkstätten ausführlich erläutert wurde, konnte die Arbeit in den Caritas Werkstätten beginnen. Das Sicherheitskonzept sieht das Tragen einer FFP2 Maske, klar definierte Abstands- und Hygieneregeln sowie eine klare Trennung der einzelnen Produktionsgruppen vor.

Mein typischer Arbeitstag verläuft meist wie folgt:

Um 07:45 Uhr morgens beginnt mein Tag in der Caritas Schlosswerkstatt am Merschweg. Dort werde ich insbesondere von den Beschäftigten sehr herzlich begrüßt. Nachdem man sich über Neuigkeiten ausgetauscht hat, führe ich das Symptomtagebuch mit Unterstützung der Fachkräfte weiter. Dazu frage ich jede/n Beschäftigte/n, wie es ihm/ihr geht und ob er/sie Symptome für Covid-19 zeigt.

Anschließend gehe ich gemeinsam mit den Fachkräften zur morgendlichen Besprechung. Bei der Besprechung wird über aktuelle Angelegenheiten in der Werkstatt informiert. Es können auch Fragen zur Produktion oder auch zu neuen Verhaltensregeln in Bezug auf die sich verändernde Corona-Situation gestellt werden.

Nach der Besprechung starte ich mit meinen Sport- und Pausenangeboten für die Beschäftigten. Jegliche Angebote finden unter der Berücksichtigung des Corona-Schutzkonzeptes der Werkstätten statt, um eine Ansteckungsgefahr bei der Durchführung der Angebote zu verhindern. Dazu gehören Aktivitäten wie Zeitung lesen oder auch Übungen in verschiedenen Schulfächern, in denen die Beschäftigten dazulernen möchten. Besonders beeindruckt haben mich einige ihrer erstaunlichen Begabungen. Von Computer- und Mathematikkenntnissen über besondere sprachliche Fähigkeiten, zum Beispiel das Verfassen eines Buches oder auch das Lernen von Fremdsprachen, bis hin zu sportlichen Talenten ist alles vertreten. Genau diese Vielfalt macht die Angebote auch für mich stets abwechslungsreich und herausfordernd.

Nachdem ich mich zusammen mit den anderen beim Frühstück gestärkt habe, geht es in der Gruppe sportlich weiter. Dank der guten Kontakte des Stadtsportverbands Paderborn zu den Caritas Werkstätten, kommen die Beschäftigten bei Fußball, Badminton oder auch bei anderen sportlichen Spielen auf ihre Kosten. Die Spiele überlege ich mir mithilfe der kleinen Sportgeräte des Stadtsportverbands Paderborn. Da ich während der ersten zwei Monate meines FSJs ausschließlich Sportgruppen für Menschen mit Behinderung unterstützt habe, ist meine Aufgabe in der Werkstatt eine gelungene Alternative, um weiterhin im sportlichen Bereich tätig zu sein.

Vor dem Mittagessen biete ich den Beschäftigten noch in Abstimmung mit den Fachkräften aktivierende Angebote an der frischen Luft an. Gerade wegen der herausfordernden aktuellen Situation ist die Abwechslung durch Sportangebote bei allen Beschäftigten willkommen.

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Nach der Mittagspause geht es für mich etwas ruhiger weiter. Oft spiele ich mit jemandem aus meiner Gruppe Minigolf, Schach, Sudoku oder auch andere Spiele, zum Beispiel Montagsmaler. Wenn gerade mal kein Spiel- oder Sportangebot stattfindet, nutze ich die Zeit, um bei der Produktion mitzuhelfen. Dabei lerne ich die Beschäftigten besser kennen, was ich aufgrund ihrer unterschiedlichen Charaktere sehr interessant finde.

Um 15:00 Uhr endet mein Tag in der Werkstatt. Ich fahre mit dem guten Gefühl nach Hause, am nächsten Tag wieder mit den Beschäftigten Sport zu treiben und mich in der Gruppe sinnvoll mit eigenen Ideen einbringen zu können.

Besondere Highlights waren verschiedene Aktionen, die ich in der Werkstatt durchgeführt habe:

Dazu zählt unter anderem die Aktion „Pink gegen Rassismus“ des KreisSportBundes Paderborn. Unter den Beschäftigten und Sportlern sowie den Fachkräften habe ich pinke T-Shirts verteilt, um ein Zeichen gegen Diskriminierung zu setzen. Bei allen Beteiligten kam die Aktion super an. Auch heute noch sieht man den einen oder anderen in der Werkstatt mit seinem pinken T-Shirt rumlaufen.

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Ein weiterer Höhepunkt für mich und auch die Sportler aus den Werkstätten war der Salzkotten Marathon. Nach langer Zeit konnten die Beteiligten zum ersten Mal wieder an einem sportlichen Wettkampf teilnehmen. Die meisten Läufer liefen den 5km-Lauf mit. Einige besonders sportliche sogar die 10km-Distanz. Belohnt wurden die Anstrengungen nach dem Einlauf ins Ziel mit einem Beutel voller Geschenke, über die sich die erschöpften Sportler sehr freuten.

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Außerdem organisierte ich zusammen mit meiner Vorgängerin Julia Klerks ein Sportangebot zu Ostern und verteilte während der Adventszeit mit kleinen Sportutensilien gefüllte Geschenktüten an die Sportler in der Werkstatt.

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Ein großer Pluspunkt für mich persönlich ist auch, dass ich durch das FSJ verschiedene Seminare/ Fortbildungen besuchen und absolvieren konnte. Dazu zählen Fortbildungen wie „Vielfalt wertschätzen“ oder auch „Bewegt auf dem Schulhof“. Die Teilnahme macht sich nicht nur gut im Lebenslauf, sondern lehrte mir auch wichtige Elemente, die ich in der Zukunft sinnvoll nutzen kann.

Besonders hervorzuheben sind die Übungsleiterscheine, die ich während des FSJs erworben habe. Zu nennen sind die Übungsleiterlizenzen C und B. Den Übungsleiterschein C absolviert man in zwei Etappen: Zunächst findet das Basismodul während des Einführungsseminars statt. In den Herbstferien folgt dann das Aufbaumodul, was mir persönlich sehr viel Spaß gemacht hat.

Den Übungsleiter B-Schein „Sport in der Rehabilitation, Profil: Geistige Behinderung“ erwirbt man in kleinen Schritten über das gesamte Jahr verteilt an der Universität Paderborn. Die Inhalte waren für mich ebenfalls interessant. Man hat viel über die verschiedenen Krankheiten und Behinderungsformen gelernt. Auch der Umgang mit diesen wurde vermittelt, was man dann in den Sportgruppen sinnvoll einbringen konnte.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass mir das FSJ beim Stadtsportverband Paderborn sehr viel Spaß gemacht hat. Nicht nur der Sport ist positiv hervorzuheben. Auch die Möglichkeit an Seminaren teilzunehmen und sportliche Aktionen zu organisieren hat mich weitergebracht, gerade was die Selbstständigkeit betrifft.

Besonders bedanken möchte ich mich nicht nur bei dem Vorstand des Stadtsportverbands Paderborn, sondern vor Allem auch bei den Sportlern und Beschäftigten, die mich sehr herzlich aufgenommen und einen Großteil dazu beigetragen haben, dass mir mein FSJ so gut gefallen hat.

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