Die Familienfreizeit-Sportgruppe mit geistig Behinderten in der TuRa Elsen

„Spiel, Spaß, Sport“ für alle, von 2 Jahren bis ins Rentenalter, egal ob behindert oder nicht behindert, ob lieber aktiv oder lieber als passiver Zuschauer, das Motto galt bei allen Aktivitäten für alle Teilnehmer in allen drei Gruppen der Familienfreizeitsportgruppe auch im 8. Jahr ihres Bestehens. Neben dem regelmäßigen Übungsbetrieb gibt es auch in diesem Jahr wieder einiges, auf das sich lohnt zurückzublicken.

-Sportabzeichen: Sowohl in der Familiengruppe am 10. März das Kinderturnzeichen wie auch in den beiden Gruppen für Jugendliche und junge Erwachsene das Vielseitigkeitsabzeichen konnten alle Teilnehmer erfolgreich ablegen. Urkunden und strahlende Gesicherter gab es und ein dickes Dankeschön an die Übungsleiter und Betreuer der TuRa.

-Freizeiten: Die Heimvolkshochschule Hardehausen und das Frezeitheim de Behindertensportgemeinschaften im Bezirk waren Ziele für zwei Famielienfreizeiten, die eine ganze Woche lang und die andere ein Wochenende. Das Herauskommen aus dem Alltagstrott und ein paar unbeschwerte Tage mit Anderen zu verbringen, aber auch der Gedankenaustausch und gemeinsame Unternehmungen lassen die Zeit jedes Mal viel zu schnell vergehen. So steht am Ende jeder Freizeit der Wunsch der möglichst baldigen Wiederholung. Insbesondere für die Familien mit mehreren und kleinen Kindern gibt es hier in der Gemeinschaft Entlastung von den täglichen Haushaltspflichten, aber auch im geselligen Miteinander und dem Gedanken- und Erfahrungsaustausch neue Kraft.

Der 8. Juni war für die Gruppe ein ganz besonderer Tag. Die Familien Braune, Kremliczek, Rheker und Hansi Dienst fuhren als Delegation nach Frankfurt, um den „Fachsport-Behindertenpreis 1990“ aus den Händen von Olympiasieger und absolutem Schwimmstar Michael Groß in Empfang zu nehmen.

Waren bisher stets sportliche Höchst- und Ausnahmeleistungen, Weltrekorde oder Olympiasiege ausgezeichnet worden, sollte diesmal das Bemühen um Integration, der Weg von der Aussonderung zum selbstverständlichen Miteinander, vor allem aber auch das gemeinsame Tun der gesamten Familie Anerkennung finden.

Die Jury, die von der Fachsport-Handels GmbH engagiert worden war, zeigte sich „fasziniert von diesem Konzept der Integration“, nicht nur innerhalb der Gruppe, sondern auch in einem ganz normalen Sportverein, der TuRa.

Der Preis ist mit 5.000,- DM dotiert und die Gruppe will dieses Geld u.a. dazu verwenden, Zuschüsse für einheitliche Sportkleidung der Mitglieder zu geben, damit bei künftigen öffentlichen Sportauftritten die Gruppe auch optisch ihre Geschlossenheit einerseits, aber auch die zwischenmenschliche Offenheit zeigen kann. Die Freude über diesen einmaligen Preis war riesig. Der Verein zur Hilfe Geistigbehinderter überbrachte aus diesem Anlass Glückwünsche und ein Pedalo für den Sport.

Anerkennung gibt Auftrieb und kraft für neue Arbeit, und so blickt die Gruppe auch voll Zuversicht und Tatendrang ins kommende Jahr, nicht aber ohne an dieser Stelle den Dank an die gesamte Turnabteilung der TuRa, besonders aber den Vorstand und die Übungsleiter auszusprechen, die auch in diesem Jahr wieder die Familienfreizeitsportgruppe so voll in ihre Aktivitäten integriert hat.

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